Montag, 21. August 2006

Was denn sonst?

Unter dem Titel:
Verschleppte CIA auch in Österreich lebende Moslems?
stellt die ARD eine interessante Frage.
Aber sicher doch. Wenn schon, dann lebende.

Hochsessel

Jäger sind offensichtlich ein fantasievolles Völkchen. Dafür spricht nicht nur die Waidmannsprache (die vor besonders originellen Euphemismen nur so strotzt), sondern auch ihre Improvisationskunst beim Basteln der Hochsitze. Hier möchte ich Ihnen ein äußerst hübsches Beispiel präsentieren.
By the way: Waidleute fühlen sich der Ethik im allgemeinen und der Waidmannsethik im besonderen zutiefst verpflichtet.
Ein Kollege, bei dem meine Vorurteile gegen Jäger eine glänzende Bestätigung gefunden haben, erzählte mir mal, daß es unter Waidmännern "total verpönt" sei, auf ein unbewegtes Tier zu schießen. Ein Rebhuhn z. B. muß erst vom Hund aufgescheucht werden und wird dann im Flug erlegt. Meine Frage nach dem Warum beantwortete er wortreich mit Argumenten, die im wesentlichen vom "sportlichen Geist" und von der "Chancengleichheit" handelten.
Als ich ihm vorschlug, zwecks eines absolut fairen Kampfes dem Vogel hinterherzufliegen, wurde er richtig ausfällig. Seine Waidmannsethik verbot ihm jedoch, mich gleich zu erschießen, da ich keine Anstalten machte, abzufliegen.

Sonntag, 20. August 2006

Kompensationsgeschäft

Die Reaktion der Vorsitzenden des Vertriebenenbundes Erika Steinbach auf die jüngsten Behauptungen des "Spiegel" ist richtig lustig. Erst erklärte sie, für eine Aufarbeitung seiner Geschichte fehlen dem Bund die finanziellen Mittel, dann ließ sie verlauten, daß eine Studie, in welchem Ausmaß es in BdV-Führungsämtern schuldhaft belastete frühere Nationalsozialisten gab und welchen Einfluß diese auf die Verbandspolitik hatten, nun doch stattfinden soll. Die Studie soll jedoch einen zweiten Schwerpunkt (sprich auch den doppelten Umfang) haben: "in welchem Ausmaß die DDR und andere östliche Dienste den BdV ausgespäht und durch Desinformation die westdeutsche Haltung zu den Vertriebenen beeinflusst haben".
Das nenne ich Ausgewogenheit!
Wenn sie uns an die Nazis wollen, dann gehen wir ihnen auch an die Kommis.

Drei Tage

Am 20.8.1968 sind sovjetische, polnische, ostdeutsche, ungarische und bulgarische Truppen in die Tschechoslowakei einmarschiert.
Drei Tage lang hat das rumänische Fernsehen mit einer verblüffenden Offenheit kritisch darüber berichtet.
Drei Tage lang sind lange Konvois der rumänischen Armee, ausgestattet mit Kampfmunition, in Richtung Grenzgebiete geschickt worden.
Drei Tage lang hat die Bevölkerung im Lande fulminante Reden des werdenen Diktators gehört und mit einem unmittelbar bevorstehenden Austritt aus dem Warschauer Pakt gerechnet.
Dann war das Strohfeuer erloschen.

Freitag, 18. August 2006

Auf nensch wirds langsam lustig

So finde ich wenigstens hier nicht nur die Beschreibung der Tätigkeit eines Außenstehenden (Legt die Hände in den Schoß und ist nicht untätig dabei.), sondern auch den Vergleich mit Titanic. Fragt sich nur, wer den Eisberg spielt. (By the way: Verdammt noch mal, warum kann man keine Eisberge versenken?)
Näheres siehe auch da.

Donnerstag, 17. August 2006

Das Internet zum "Feindesland für Terroristen" machen

Unter diesem Titel berichtet Florian Rötzer in Telepolis über die neusten geplanten Antiterror-Maßnahmen der EU.
Sehr glaubhaft, alles. Wirklich. Die EU hat doch ihre entsprechenden Fähigkeiten anläßlich der Bekämpfung von Faschismus, Kinderpornographie oder lästigem Spam bereits auf glänzende Weise unter Beweis gestellt.

Mittwoch, 16. August 2006

Mediaterror

Das Bonner Forschungsinstitut Media Tenor unterstellt in seiner neusten Studie ARD und ZDF eine zu Ungunsten Israels einseitige Berichterstattung über den jüngsten Libanon-Krieg. Pikanterweise wird die Ausgewogenheit ausgerechnet von der Bild angemahnt.

Montag, 14. August 2006

Eine kleine antifeministische Geschichte

ER (intellektuell angehauchter Pantoffelheld, hat im Brecht-Jubiläumsjahr 1998 gerade die "Kalendergeschichten" wiedergelesen): "Einfach genial, der Brecht. Gibt’s nicht noch mal, so was."
SIE (überzeugte Feministin, verächtlich): "Dabei weißt Du nicht einmal, ob die Geschichten wirklich von ihm sind. Der hielt sich Frauen, die ihm hörig waren. Vieles von dem, was unter seinem Namen veröffentlicht wurde, haben diese armen Kreaturen geschrieben. Er hat sie restlos ausgenutzt, hat ihnen nicht nur das Geld und die Liebe gestohlen, sondern auch die literarische Schöpfung."
ER denkt irgendetwas in Richtung "Umso genialer, wenn Du mich fragst!", sagt aber vorsichtig: "Du weißt ganz genau, daß ich nicht den Menschen, sondern den abstrakten Autor Brecht meine."
Männer sind halt feige, da kann man nichts machen.

ARDs Kalenderblatt zählt heute, den 14.8.2006, folgende Gedenktage auf:
2003: Stromkollaps, 1989: Südafrika lockerte Apartheid, 1979: Orkan beim Admiral's Cup, 1976: Frauen für Frieden, 1945: Kapitulation Japans, 1941: Atlantik-Charta verabschiedet, 1927: Cilly Aussem Deutsche Tennismeisterin, 1893: Fahrprüfung eingeführt.
Vom 50. Todestag Bertolt Brechts kein Wort.

Donnerstag, 10. August 2006

From Jazrala whit(sic) Love

fromjazralawhitlove
Gefunden bei Kulturtechnik.
Interessante Diskussion.

Dienstag, 8. August 2006

Brüllaffe

Mel Gibbon als Klingelton.

Planung

- Das Planungstool läuft noch nicht. Das heißt, noch nicht richtig. Ich kriege lauter implausible Zahlen raus.
- Zeigen Sie mal, was Sie haben. Ich kann morgen doch nicht mit leeren Händen in die Planungskonferenz gehen.
- Das ist schon wieder ein Chaos, du meine Güte.
- Ich wollte für heute absagen, die Pivottabelle hat irgendwo noch einen Fehler. Und außerdem habe ich die letzten Zahlen erst gestern abend gekriegt.
- Sind das nun Euro oder Dollar?
- Das sind Euro. Das Programm kann doch nur in Euro rechnen.
- Mit den Amis oder nur Deutschland?
- Mit. Allerdings sind deren Kosten in Dollar drin. Bei der Summe habe ich zu Fuß umgerechnet.
- Ist Produktpflege mit drin?
- Jawohl, das haben wir hier extra ausgewiesen. Wohlgemerkt ist das nicht immer richtig eingestellt worden, denn die Hälfte der Projektleiter hat das nach wie vor zusätzlich in den Projektkosten drin. Gleiches gilt für die Qualitätsentwicklung.
- Diese Zahl, 46, das ist doch die Gesamtsumme?
- Jawohl. 46 Millionen Dollar. Pardon, Euro.
- Das ist doch plausibel, oder nicht?
- Allerdings… ich finde langsam auch… ich bin ständig über diesen Umrechnungskurs gestolpert. Außerdem sind die Mannjahressätze noch nicht endgültig…
- Und was ist unser Anteil?
- Hier. Mit der Technologie zusammen 42 Millionen.
- Zum Teufel mit der Technologie. Was ist unser Anteil?
- Moment, da muß ich eine andere Ebene aufmachen.
- Und wenn es geht, dann bitte quartalisiert.
- Was ist überhaupt unser Target?
- 36 Millionen.
- Euro oder Dollar?
- Euro, denke ich.
- Hier. 36,5 Millionen.
- Euro oder Dollar?
- Ich sagte doch, das Programm kann nur in Euro rechnen.
- Zeigen Sie mal auch die einzelnen Quartale. Aha.
- Das ist aber gar nicht so schlecht, wenn das Target wirklich 36 Millionen beträgt.
- Wirklich wahr. Fünfhunderttausend Abweichung kann ich doch locker aus dem Contingency-Topf ausgleichen.

So ging es noch eine Weile weiter. Wir stritten noch ein wenig über die Anzahl der Köpfe, bis wir rausfanden, daß wir 106 Mitarbeiter und das Controlling 110,5 Planstellen zählte. Die Besprechung war heute von 9:00 bis 18:00 h angesetzt. Dank der guten Vorbereitung waren wir aber schon um elf Uhr durch.

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