Aktuelles

Freitag, 15. September 2006

Rückimport mal anders

20 000 Tonnen Abfälle, die illegal aus Deutschland nach Tschechien exportiert wurden, sind mittlerweile mit einem finanziellen Aufwand von 250 000 € reimportiert worden.

Sonntag, 10. September 2006

Dropping Confusion?

Überzeugen Sie sich aber lieber selbst.

Dienstag, 5. September 2006

Was darf die Satire (3): Wo der intellektuelle Hammer hängt

Als Satire kann ich den offenen Brief von Harald Staun an Natascha Kampusch nicht durchgehen lassen.
Mag sein, daß er auch die Medien im Visier seines Sarkasmus hat, wobei in diesem Fall das äußerst diffus und inkonsequent vorgetragen wird. (Braucht man in dieser Beziehung über die "Realsatire" vom Bildblog hinaus noch eine Steigerung? Dann muß man viel früher aufstehen, als Harald Staun es getan hat, seine Gedanken ordnen, und einen originellen und in sich konsistenten Beitrag schreiben.)
Der offene Brief greift aber unzweifelhaft auch Natascha Kampusch an, die genauso unzweifelhaft vor 8 Jahren entführt wurde und mit ziemlicher Sicherheit eine aufs Schwerste traumatisierte Person ist.
Die mächtig überlegenen Medien, würdig vertreten von Harald Staun, machen sich lustig über ein ohnehin vom Schicksal gezeichnetes, schwaches, knapp 18jähriges, einseitig gebildetes Mädchen. Alle Achtung.
Der grenzenlose Zynismus dieser Einstellung wird in einem der wenigen zustimmenden (oder etwa doch nicht?) Kommentare zum Artikel von Harald Staun klar. Da schreibt ein gewisser Marc Neef folgendes:
"Harald Staun schlägt zurück... ...und bietet Frau Kampusch tapfer die Stirn. Hut ab vor so viel Eloquenz und Mut! Das mag nun etwas sarkastisch klingen, aber ich finde es toll wenn unsere journalistische Elite diesen selbsternannten Entführungsopfern mal zeigt, wo der intellektuelle Hammer hängt."
Ernst? Ironie? Ein Kommentar erübrigt sich in beiden Fällen.

Der Leser ist bestimmt aufs Äußerste gespannt, was ich überhaupt der Satire zugestehe, wo ich diese Frage schon mal, hier und auch hier, aufgeworfen und nicht beantwortet habe.
Ja, was darf sie nun, die Satire?
Der Altmeister Tucholsky wird immer wieder mit seinen Worten : "Was darf Satire? Alles."* in den Zeugenstand gerufen, der kann sich ja nicht mehr wehren. Damit wird unterstellt, daß man sich jede Gemeinheit unter dem Deckmantel der Satire erlauben kann. Satire darf alles. Alles darf Satire. Alles ist Satire. Unsinn. War es nicht der gleiche Tucholsky, der im gleichen Aufsatz gesagt hat: "Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist."?
Jawohl, Satire darf alles, solange es Satire bleibt. Es gibt keine Satire des Stärkeren, genauso wie es keine Satire von Rechts gibt. Satire ist dem Schwächeren als kleiner Ausgleich für die großen Ungerechtigkeiten des Lebens vorbehalten. Ales andere ist Schund.


*Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. […] Was darf die Satire? Alles." - "Was darf die Satire?", in: "Berliner Tageblatt", Nr. 36, 27. Januar 1919

Sonntag, 3. September 2006

Das Parfum

Ich mußte neulich unsere Katze Leni (hier bei der Morgentoilette) aus dem Tabakschuppen* vom Merkelhof befreien. Nein, sie war nicht eingesperrt, obwohl die Türen abgeschlossen waren. Die Scheune hat nämlich zur Belüftung so viele Löcher wie ein Laib Schweizer Käse. Sie war aber in einer Höhe von über sechs Meter hochgeklettert und wußte nicht mehr runter.
Ich will aber gar nicht die Befreiungsaktion schildern (obwohl sie es verdient hätte) sondern was ganz anderes.
Als ich in den Tabakschuppen reinging, hat mich der Duft der trocknenden Blätter schlicht überwältigt: es roch genauso gut wie in einem Bienenstock. Bisher war ich der Meinung, daß das Tabakaroma hauptsächlich durch irgendwelche Zusätze bei der Fermentierung entsteht. Und daß die Duftnote Tabak auf Blütenextrakt basiert. Mannmannmann. 30 Jahre lang rauchen und nicht wissen, was Sache ist. Womöglich hätte ich damals das Rauchen noch mehr genossen. Und jetzt ist es um elf Jahre zu spät dafür.

*Es wundert mich immer wieder, daß noch niemand "Tabakbauer sind Mörder" darauf gesprüht hat.

Montag, 28. August 2006

Glück gehabt!

Es stellte sich heraus, daß der Mannheimer Kofferbomber gar kein Kofferbomber war, sondern Altpapierhändler. Glücklicherweise geschah dies, noch bevor die erste Trident-Rakete abgefeuert wurde.

Wir sind anders

Telepolis veröffentlicht einen bemerkenswerten Artikel von Uri Avnery über die Folgen des jüngsten Libanon-Krieges. Die wichtigste davon ist, wie der syrische Präsident Bashar al-Assad prophezeit, der blanke Hass:
" Jede neue arabische Generation wird Israel mehr hassen als die vorhergehende."
Und was ist mit den Israelis?
Sie sind natürlich moralisch überlegen und haben ein Recht darauf, sich zu verteidigen. Hier die Meinung eines Reservisten:
"Darüber haben wir viel gesprochen während des Krieges. Wir sind anders als die, wir glauben, dass wir anders sind." Ja. Die israelischen Juden hassen ihre arabischen Nachbarn eben anders. Auf eine zivilisierte, ethisch einwandfreie Art. So zum Beispiel.

Donnerstag, 24. August 2006

Hausaufgaben nicht erledigt

Pluto steigt ab:

Als Planeten gelten künftig alle Himmelskörper, die auf einer kreisnahen Bahn die Sonne umlaufen und ausreichend Masse haben, damit die eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt (hydrostatisches Gleichgewicht) zusammenzieht. Außerdem müssen sie ihre Nachbarschaft von anderem kosmischen Material freigeräumt haben.

Montag, 21. August 2006

Was denn sonst?

Unter dem Titel:
Verschleppte CIA auch in Österreich lebende Moslems?
stellt die ARD eine interessante Frage.
Aber sicher doch. Wenn schon, dann lebende.

Sonntag, 20. August 2006

Kompensationsgeschäft

Die Reaktion der Vorsitzenden des Vertriebenenbundes Erika Steinbach auf die jüngsten Behauptungen des "Spiegel" ist richtig lustig. Erst erklärte sie, für eine Aufarbeitung seiner Geschichte fehlen dem Bund die finanziellen Mittel, dann ließ sie verlauten, daß eine Studie, in welchem Ausmaß es in BdV-Führungsämtern schuldhaft belastete frühere Nationalsozialisten gab und welchen Einfluß diese auf die Verbandspolitik hatten, nun doch stattfinden soll. Die Studie soll jedoch einen zweiten Schwerpunkt (sprich auch den doppelten Umfang) haben: "in welchem Ausmaß die DDR und andere östliche Dienste den BdV ausgespäht und durch Desinformation die westdeutsche Haltung zu den Vertriebenen beeinflusst haben".
Das nenne ich Ausgewogenheit!
Wenn sie uns an die Nazis wollen, dann gehen wir ihnen auch an die Kommis.

Drei Tage

Am 20.8.1968 sind sovjetische, polnische, ostdeutsche, ungarische und bulgarische Truppen in die Tschechoslowakei einmarschiert.
Drei Tage lang hat das rumänische Fernsehen mit einer verblüffenden Offenheit kritisch darüber berichtet.
Drei Tage lang sind lange Konvois der rumänischen Armee, ausgestattet mit Kampfmunition, in Richtung Grenzgebiete geschickt worden.
Drei Tage lang hat die Bevölkerung im Lande fulminante Reden des werdenen Diktators gehört und mit einem unmittelbar bevorstehenden Austritt aus dem Warschauer Pakt gerechnet.
Dann war das Strohfeuer erloschen.

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